Maßnahmen gegen Landärztemangel
Herr Dr. Heckmann, wie schätzen Sie die ärztliche Versorgung im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ein?
Dr. Klaus Heckmann: Die ärztliche Versorgung ist in der Region Sächsische Schweiz in allen Fachgebieten gut aufgestellt. Es gibt dort keine Region, die von drohender Unterversorgung betroffen ist.
Ein wenig anders sieht es in der Region Weißeritzkreis aus (ehemaliger Landkreis Weißeritz). Dort haben wir für die Arztgruppen der Hausärzte (Planungsbereich Freital und Dippoldiswalde), der HNO-Ärzte, der Nervenärzte sowie der Urologen (Planungsbereich Weißeritzkreis) drohende Unterversorgung zu verzeichnen. Für diese Planungsbereiche wurden Förderstellen beschlossen.
Was wird gegen den Ärztemangel auf dem Land getan?
Die KV Sachsen bietet ein umfangreiches Maßnahmenpaket an Förderungen, um Ärzte, die entscheiden, im ländlichen Raum tätig zu sein, zu unterstützen. Unterstützungsangebote existieren bereits für Medizinstudierende und Ärzte in Weiterbildung, die beabsichtigen, sich außerhalb der Städte Dresden und Leipzig niederzulassen. Dazu zählen Stipendien für Studierende an deutschen Universitäten und die Übernahme der Studiengebühren für Studierende der Humanmedizin an der ungarischen Universität in Pécs. Weiterhin wird die Famulatur und Wahltertial Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr sowie die Weiterbildung für bestimmte
Fachgebiete, die besonders von dem Ärztemangel betroffen sind, gefördert.
Zudem werden Ärzte unterstützt, die sich in schlecht versorgten ländlichen Regionen niederlassen. Um den Weg in die Niederlassung zu erleichtern, gehören dazu beispielsweise die Gewährung eines Garantiehonorars für die ersten zwei Tätigkeitsjahre und ein Zuschuss zu den Investitionskosten.
Weiterhin werden Quereinsteiger mit Facharzttitel in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung und bisher stationär tätige Allgemeinmediziner, die Erfahrungen als niedergelassener Hausarzt sammeln möchten, gefördert. Auch werden Ärzte unterstützt, die bereits in Regionen mit Versorgungsschwierigkeiten tätig sind. Ab 2021 sind weitere Förderungen, besonders für schon auf dem Land niedergelassene Ärzte, geplant. So die Unterstützung von Ärzten über 65. Neben den finanziellen Förderangeboten, die größtenteils von den Sächsischen Krankenkassen mitfinanziert werden, bietet die KV Sachsen vielfältige Beratungsangebote für bereits niedergelassene oder interessierte Ärzte.
Seit einigen Jahren wird über eine »Landarzt-Quote« für Medizinstudenten diskutiert. Wie schätzen Sie den Erfolg der Maßnahme ein?
Die »Landarzt-Quote« beinhaltet Änderungen der Kriterien für die Auswahl der Studenten. Die Einführung dieser Quote in Sachsen würde das Kontingent an Medizinstudienplätzen erhöhen und damit als weiterer Baustein der Rekrutierung zukünftigen ärztlichen Nachwuchses dienen. Ein Allheilmittel wird die Landarztquote natürlich auch nicht sein (können).
Potential, die angespannte Nachwuchssituation an Hausärzten auf dem Lande abzumildern, hat dieser Ansatz meines Erachtens schon, sofern man trotz der Notwendigkeit staatlicher Einflussnahme das menschliche Naturell nicht vernachlässigt: Ich denke, die Sozialisierung in städtischen oder ländlichen Regionen ist lebensprägend. Wer auf dem Land seine Kindheit und Jugendzeit verbracht hat, wird seinen Lebensmittelpunkt auch viel eher dort suchen und finden.
Was könnte die Politik zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land tun?
Der sich abzeichnende Ärztemangel stellt alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen vor große Herausforderungen, um auch in Zukunft eine gute Versorgung für sächsische Versicherte und Patienten sicherstellen zu können. Der Gewinnung von ärztlichem Nachwuchs gilt daher ein besonderes Augenmerk der KV Sachsen.
Auf Grund der uns bekannten schwierigen Versorgungslage bemühen wir uns seit vielen Jahren, Ärzte für die vertragsärztliche Tätigkeit zu gewinnen. Leider mangelt es zunehmend auch an Nachwuchs, der bereit ist, die ambulante Versorgung zu übernehmen.
![Dr. Katrin Möller, Klinikgeschäftsführerin Helios Klinikum Pirna. Foto: Helios Kliniken GmbH](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/02/7702/253942_Moeller_Helios.jpg?_=1644347268&w=236&a=1.5&f=inside)
Frühe Maßnahmen bei Helios-Kliniken
![Dr. med. Mario Marx ist zum achten Mal in Folge Top-Mediziner. Herzlichern Glückwunsch! Foto: PM](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/80/7680/254700_Dr._Marx.jpg?_=1644347296&w=236&a=1.5&f=inside)
Top-Mediziner: Dr. med. Mario Marx
![Die TK Sachsen schlägt die Umwandlung von einigen Krankenhäusern zu ländlichen Gesundheitszentren vor. Foto: Pexels](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/63/7663/256018_krankenhaus_pexels.jpg?_=1644347318&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankenhausreform
![Frank Ohi, Vorstandsvorsitzender der Elblandkliniken des Landkreises Meißen. Foto: Archiv](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/37/7637/254151_FrankOhi_Klinik.jpg?_=1644347357&w=236&a=1.5&f=inside)
Keine Kurzarbeit in den Elblandkliniken
![Symbolbild. Bis 2030 wird sich der Ärztemangel auf dem Land verschärfen. Foto:Gustavo Fring/ pexels](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/14/7614/pexels-gustavo-fring-4173239.jpg?_=1644347389&w=236&a=1.5&f=inside)
Ärztemangel auf dem Land
![Geschäftsführerin der Klinik in Hohwald, Diana Richter, berichtet über den Umgang mit der Ausnahmesituation in den Asklepios-Kliniken. Foto: Asklepios](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/26/7526/253552_Richter_Asklepios.jpg?_=1644347517&w=236&a=1.5&f=inside)
Asklepios-Kliniken waren gut vorbereitet
![Ministerin Barbara Klepsch beantwortet unsere Fragen zur Problematik »Wie krank ist unser Gesundheitssystem«. Sie haben eine Folge verpasst oder wollen einen Leserbrief zur Thematik lesen? Dann schauen Sie einfach unter www.wochenkurier.info (Suche: krankes-gesundheitssystem). Hier finden Sie die Kontaktadressen für ihre Leserpost. Foto: SMS](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/73/9673/Pressefoto-quer-Staatsministerin-Barbara-Klepsch_05.jpg?_=1644355929&w=236&a=1.5&f=inside)
"Krankes Gesundheitssystem" - Antworten der Ministerin - 06
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"Krankes Gesundheitssystem" - Antworten der Ministerin - 05
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"Krankes Gesundheitssystem" - Antworten der Ministerin - 04
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"Krankes Gesundheitssystem" - Antworten der Ministerin - 03
![In der nächsten Teil (Antworten der Ministerin - 03) gibt Ministerin Barbara Klepsch Antworten zur Problematik »Kliniken« - insbesondere zu den Punkten Bürokratie, überlastete Notaufnahmen, Ausbildungsfinanzierung oder auch zur Forderung einer einheitlichen Sprach- und Medizinprüfung für ausländische Ärzte. Foto: SMS](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/68/9668/Pressefoto-quer-Staatsministerin-Barbara-Klepsch_01.jpg?_=1644355937&w=236&a=1.5&f=inside)
"Krankes Gesundheitssystem" - Antworten der Ministerin - 02
![Im Teil "Antworten der Ministerin - 02" gibt Ministerin Barbara Klepsch Antworten zur Problematik »geringe Wertschätzung und schlechte Bezahlung der Pflegekräfte«. Foto: SMS](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/65/9665/Pressefoto-quer-Staatsministerin-Barbara-Klepsch.jpg?_=1644355939&w=236&a=1.5&f=inside)
"Krankes Gesundheitssystem" - Antworten der Ministerin - 01
Krankes Gesundheitssystem - Teil 15
Krankes Gesundheitssystem - Teil 14
Krankes Gesundheitssystem - Teil 13
Krankes Gesundheitssystem - Teil 12
Krankes Gesundheitssystem - Teil 11
![Ines Hofmann, Geschäftsführerin der Krankenhausakademie, und Ulrike Holtzsch, Geschäftsführerin des Städtischen Klinikums Görlitz erzählen über ihr Erfolgsprojekt und welche Hilfe sie sich von der Politik wünschen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/51/8251/204108_TS_01.jpg?_=1644357956&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 10
![Ines Hofmann, Geschäftsführerin der Krankenhausakademie, und Ulrike Holtzsch, Geschäftsführerin des Städtischen Klinikums Görlitz, erklären ihr »Projekt«, mit dem sie dem Problem Fachkräftemangel beikommen wollen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/50/8250/204108_TS.jpg?_=1644357958&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 9
![Dr. med. Verena Kuscheck erzählt ihre Erfahrungen nach fast 20 Jahren als Hausärztin in ländlicher Region.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/49/8249/Klinik_8.jpg?_=1644357961&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 8
![Dr. med. Verena Kuscheck erzählt ihre Erfahrungen nach fast 20 Jahren als Hausärztin in ländlicher Region. Foto: hgb](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/25/6825/Krankes_Gesundheitssystem_Teil_7.jpg?_=1644358324&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 7
![Laut Bundesärztekammer hat sich der Anteil ausländischer Ärzte in den letzten 16 Jahren von rund 11.000 Medizinern auf fast 42.000 erhöht. Eine nicht unumstrittene Entwicklung. Foto: fotolia](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/23/6823/Krankes_Gesundheitssystem_Teil_6.jpg?_=1644358325&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 6
Krankes Gesundheitssystem - Teil 5
![Die Zukunft ist ungewiss. Foto: Archiv, Jurtz](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/08/5508/wsw09klinikum2sp_sw.jpg?_=1644358564&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 4
Krankes Gesundheitssystem - Teil 3
![Jörg Scharfenberg ist Geschäftsführer des Lausitzer Seenland-Klinikums in Hoyerswerda. Fotos: hgb](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/05/4605/200459_3.jpg?_=1644358743&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 2
![](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/46/4446/P4121660_04.jpg?_=1644358770&w=236&a=1.5&f=inside)
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![Foto; hgb, archiv](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/93/4093/P4121660.jpg?_=1644358837&w=236&a=1.5&f=inside)
Leserpost zum Thema "Krankes Gesundheitssystem"
![Andreas Grahlemann ist Geschäftsführer der MGLG des Landkreises Görlitz mbH.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/08/4008/IMG_6776.jpg?_=1644358853&w=236&a=1.5&f=inside)
Krankes Gesundheitssystem - Teil 1
![Kaputt, ausgelaugt, am Ende. Dieses Foto steht exemplarisch für den Eindruck, den wir bei unseren Recherchen über den Zustand unseres Gesundheitssystems gewinnen konnten. Foto: hgb](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/06/4006/IMG_5636_01.jpg?_=1644358857&w=236&a=1.5&f=inside)