Vorzeitige Folgenutzung für "Berzi" unterzeichnet
Die Sanierung des Berzdorfer Sees geht in die Schlussphase. Der Stadtrat Görlitz hatte dem in seiner Dezembersitzung zugestimmt. Auch die Anliegergemeinden wurden eingebunden. Das sind Schönau-Berzdorf sowie Markersdorf, wobei zu Markersdorf mit einem Steg die kleinste Anreinerschaft gehört.
Bei dem Vertrag stehen die kommunal genutzten Uferflächen und Wege im Fokus, einmal in der Größe von 4,3 Hektar und einmal in der Größe von 2,3 Hektar Größe. Also eher kleine Areale, wenn man die Gesamtwasserfläche von rund 970 Hektar betrachtet.
Dazu gehören unter anderem Flächen wie die Bereiche Nordstrand und Nordoststrand, der Strand mit Erweiterung im Bereich der Halbinsel Tauchritz und der als Hundestrand ausgewiesene Bereich bei Deutsch Ossig.
Und obwohl es um diese eher kleinen Flächen geht, wird damit der See noch zukunftsfester gemacht. Denn es geht, wie der Görlitzer Oberbürgermeister betonte, "um einen weiteren wichtigen Schritt zum Ausbau der touristischen Infrastruktur." Die Entwicklung am Berzdorfer See kann so aktiv voran getrieben werden. Ein Beispiel: Die Gemeinde Schönau-Berzdorf möchte sich dafür stark machen, dass in ihrem zugehörigen Bereich künftig auch Rollstuhlfahrer zur Erholung bis an den See gelangen. "Und die Segler freuen sich, dass es vorwärts gehen kann", sagte Schönau-Berzdorfs Bürgermeisterin Luisa Rönisch.
Der "Berzi", wie ihn die Görlitzer liebevoll nennen, wurde von 2002 bis zum Jahr 2013 geflutet. Rund 333 Millionen Kubikmeter Wasser fasst der See. Zuvor war das heutige Urlaubsparadies bis 1997 ein Braunkohle-Tagebau. "Generationen von Menschen sind mit diesem Ort verbunden", sagte Octavian Ursu auch und dass deshalb viele ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Gebiet verknüpfen. Einerseits als ehemaliger Arbeitsplatz also, andererseits als gewachsener und beliebter Erholungsort mit viel Natur drumherum.
2022 wurde bereits die Schiffbarkeit durch die Landesdirektion Sachsen und der so genannte Gemeingebrauch durch den Landkreis Görlitz erklärt. Das heißt, dass die Nutzung der Seefläche für alle gestattet ist. Surfen, Segeln, Baden, Strandspaziergänge locken Einheimische und auch immer mehr Besucher aus Polen an den See vor den Toren von Görlitz, zumal es auch mit dem Hotel "Insel der Sinne" und dem Piratencamp, dessen Saison ab April startet, die Möglichkeit für Urlaub direkt am Wasser gibt.
Die LMBV bleibt noch eine zeitlang am See, im Bereich des Nordoststrandes sind noch Sanierungsmaßnahmen zum Beseitigen von Kliffen geplant, die zu einer zeitlichen Einschränkung der Nutzung zum Baden und Erholens an dieser Stelle führen können.
Nächstes Ziel ist, im Jahr 2026 eine Abschlussdokumentation für die Sanierung beim sächsischen Oberbergamt einzureichen und das Ende der Bergaufsicht für den Berzdorfer See bis zum umgebenden Wirtschaftsweg zu beantragen. Die Übertragung des Sees an den Freistaat Sachsen soll in drei Jahren erfolgen.