Rainer Könen

Bühne frei für die Bautrupps

Kamenz. Seit Mai 2024 wird das Kamenzer Stadttheater saniert. In wenigen Wochen sollen die Arbeiten beendet sein. Eine Wiedereröffnungsparty ist Anfang Oktober geplant.

 Die letzte umfassende Sanierung des Kamenzer Stadttheaters liegt schon eine Weile zurück. 1999 war das. In der Stadtverwaltung fand man vor rund zwei Jahren, dass man die bei Vereinen und Einwohnern beliebte Kulturstätte, technisch und farblich wieder mal dringend aufpeppen sollte. Nicht zuletzt auch im Hinblick auf die in diesem Jahr anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten zum 800. Stadtgeburtstag. Schließlich dürften da wohl auch Besucher aus dem In- und Ausland einen Blick ins Stadttheater werfen wollen.

Instandsetzung kostet 1,8 Mio. Euro

Auf einem Rundgang durch das noch unfertig-wirkende Stadttheater wird deutlich, dass bis zur geplanten Fertigstellung Ende März 2025 noch einiges zu tun ist. »Wir liegen gut im Plan, unsere Firmen arbeiten zügig«, erfährt man von Michael Preuß, Dezernent für Stadtentwicklung und Bauwesen. Weil bei solchen Projekten meist gleich die Frage nach den Kosten auftaucht, erfährt man von ihm sofort, wie hoch die Investitionskosten sind. Rund 1,8 Millionen Euro kostet die Sanierung des Stadttheaters. Ein Großteil dieses Betrags, 1,2 Millionen Euro, sind Fördermittel, die von Bund und Land finanziert werden. Der Eigenanteil der Stadt: knapp 600.000 Euro. Preuß: »Ohne die Förderung hätten wir dieses Projekt sicher nicht stemmen können.« Mit den 1,8 Millionen wird das Kamenzer Stadttheater sozusagen in die Neuzeit katapultiert. Erhält das Haus nicht nur einen neuen Innen- und Außenanstrich, auch die Dächer wurden erneuert, der Brandschutz verbessert, neue Rettungswege geschaffen, eine nagelneue Lüftungsanlage wurde ebenfalls eingebaut. Andere Neuerungen bleiben Besuchern verborgen. Man habe die gesamte Technik und Elektrik im Haus erneuert, so Preuß weiter. Eine neue Tonanlage habe man im Theatersaal eingebaut. Und die Zeiten, in denen der Bühnenboden immer knarzte, wenn sich jemand darauf bewegte, die sind nun vorbei. Man habe einen neuen Belag ausgelegt, so Sachgebietsleiter David Kliemann. An den Bauarbeiten seien auch etliche einheimische Betriebe beteiligt, so Dezernent Preuß weiter.

Erstes Konzert am 6. April

Anfang April startet der Veranstaltungsbetrieb im Stadttheater wieder. Das erste Konzert im dann funkelnagelneuen Stadttheater wird am 6. April über die Bühne gehen, passend zur Jahreszeit mit einem Frühjahrskonzert. Bis zur Sommerpause folgen weitere Events. Noch ein paar Zahlen zu den Räumlichkeiten im Stadttheater: Die im oberen Geschoss liegenden Atelierräume haben jetzt eine Nutzfläche von 110 Quadratmeter, hier finden bis zu 80 Personen Platz. Preuß: »Diese Räume sind für private Feiern gedacht, für Vereinssitzungen konzipiert.« Vereine, die schon vor der Sanierung die Räume im Stadttheater nutzten, werden sich freuen: die Nutzfläche der drei Vereinszimmer beträgt nun insgesamt 104 Quadratmeter, hier haben bis zu 80 Personen Platz. Langjährige Besucher des Stadttheaters können sich sicher an das Klubkino erinnern, dieser Raum wurde nun zu einem großen Veranstaltungssaal umgestaltet. Hier finden auf rund 100 Quadratmetern 100 Menschen Platz. Auch die Mitglieder des Jugendclubs Safe dürften sich freuen, denn die neuen Klubräumlichkeiten erstrecken sich über eine Fläche von rund 175 Quadratmeter, haben hier maximal 190 Personen Platz. Kernstück des Stadttheaters ist natürlich der Theatersaal. Wer diesen derzeit betritt, staunt über die zahlreichen Baugerüste und Holzabdeckungen. Bleibt da noch die Frage, wie die Kamenzer ihr runderneuertes Stadttheater finden werden. Die Nachfrage nach Tickets für die ersten Veranstaltungen dort seien jedenfalls beträchtlich, erfährt man von Odette Künstler, die fürs Stadttheater-Programm verantwortlich ist. Und die darauf hinweist, dass in diesem Jahr rund 70 Veranstaltungen im Stadttheater stattfinden werden. Darunter 25 Eigenveranstaltungen der Stadt.

Die offizielle Wiedereröffnungsparty ist dann für Anfang Oktober geplant. Wann genau, darüber wird die Stadtverwaltung noch rechtzeitig informieren.


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